- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Regulierte Meinungsfreiheit: Sind Menschenrechte durch Algorithmen zu schützen?
19. Juni 2017 @ 18:30 - 21:00
Laut Definition ist ein Algorithmus nicht mehr als „eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten.“ In unserer vernetzten Welt ist der Algorithmus jedoch zum Synonym für Chancen und Gefahren der Digitalisierung gleichermaßen geworden. Mit Algorithmen können soziale Netzwerke aus einer Flut von Informationen genau die Nachrichten heraussuchen, die User interessieren. Gleichzeitig kann ein Algorithmus zum mächtigen Zensurinstrument umfunktioniert werden, indem bestimmte Nachrichten automatisch blockiert oder aus Suchergebnissen systematisch herausgefiltert werden. So wurde kürzlich etwa bekannt, dass YouTube – vermutlich versehentlich – LGBT-Videos in einem Filter für Kinder- und Jugendliche unterdrückte, weil die Algorithmen der Videoplattform die Beiträge als unangemessen für jüngere Zuschauer einstuften. Wie also müssen Algorithmen beschaffen sein, um Menschenrechte im digitalen Raum wirksam zu schützen? Wer soll ihren Einsatz kontrollieren – und gibt es Bereich in unserem Leben, in denen wir aus menschenrechtlichen Erwägungen auf den Einsatz von Algorithmen verzichten müssen?
Über diese Fragen diskutieren Daniel Moßbrucker, Referent für Internetfreiheit bei Reporter ohne Grenzen; Ulrich Kelber, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz; Jan Kottmann, Leiter Medienpolitik von Google Deutschland und Lorena Jaume-Palasí, Mitbegründerin der Initiative Algorithm Watch.
Die Moderation wird Prof. Anja Mihr, Leiterin des Center on Governance through Human Rights übernehmen.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Governance durch Menschenrechte im digitalen Raum“ die in Partnerschaft mit der Konrad Adenauer Stiftung, dem Viadrina Center Internet and Human Rights, Reporter ohne Grenzen, der Universität der Künste und dem Posteo im Frühjahr/Sommer 2017 stattfindet.