Vernetzung
Städte und Gemeinden spielen eine äußerst wichtige Rolle bei der Aufnahme und Integration von Menschen, die in Europa Zuflucht suchen. Immer öfters verlangen kommunale Vertreter*innen daher selbstbewusst mehr Mitspracherecht bei der Formulierung der Asyl-, Migrations- und Integrationspolitik.
Zivilgesellschaftliche Gruppen können dafür wichtige Allierte sein: sie stellen nicht nur viele Ressourcen zur Verfügung, um Geflüchtete lokal willkommen zu heißen, sondern üben auch Druck auf ihre Regierungen aus, damit diese Geflüchtete schützen und ihre Rechte zu respektieren, sichere humanitäre Korridore schaffen und ausreichende Ressourcen für die Aufnahme von Geflüchteten bereitzustellen.
Wir wollen eine Plattform bieten, auf der sich verschiedene Akteure zu den Themen kommunale Aufnahme und Integration vernetzen und austauschen können. Dafür stellen wir Hintergrundrecherchen und Policy Papers zur Verfügung und organisieren gemeinsame Vernetzungstreffen.
Laufendes Projekt: Die Relocation-Blockade von unten überwinden: Eine transnationale und kommunale Antwort auf die EU-Asyl- und Migrationspolitik aufbauen
Die europäische Migrationspolitik steckt seit Jahren in der Sackgasse. Während die Europäische Union und die Nationalstaaten unwillig und unfähig sind, Lösungen zu finden, werden Städte zu Akteure des Wandels, um Europa von unten neu zu gestalten: Ein Europa, das für Solidarität und Menschenrechte steht und Verantwortung für den Schutz von Menschenleben übernimmt. Viele Städte in ganz Europa haben ihre Bereitschaft signalisiert, Geflüchtete in ihren Gemeinden aufzunehmen. Diese aufnahmebereiten Kommunen werden immer zahlreicher und stellen eine starke politische Stimme dar, die Europa von unten wiederbeleben kann.
Bereits erfolgreiche Aufnahme- und Integrationsbemühungen von Städten und Kommunen bieten gute Beispiele. Es ist wichtig, diese Praktiken länderübergreifend zu vernetzen und eine kohärente europäische Strategie zu entwickeln, die die ausschließliche Logik der Nationalstaaten überwindet und auf den Grundwerten und Grundrechten Europas basiert.
Ziel des Projekts ist es, relevante Akteure zu identifizieren und zu vernetzen sowie strategische Partnerschaften zwischen Netzwerken von Städten und Gemeinden und transnationalen zivilgesellschaftlichen Netzwerken aufzubauen. Die Stärkung der Beziehungen zwischen diesen Akteuren trägt dazu bei, größeren politischen Druck aufzubauen, um die aktuelle europäische Politik in Richtung einer menschenrechtsbasierten Migrationspolitik zu verändern.
Um diese Netzwerke sichtbar und zugänglich zu machen, verwenden wir ein digitales interaktives Mapping-Tool. Ziel ist es, Akteuren aus der Zivilgesellschaft, Kommunen, Forschern und Aktivisten einen Überblick über bestehende Netzwerke und Akteure auf europäischer Ebene zu geben, Verbindungen aufzuzeigen und Möglichkeiten für neue Allianzen aufzuzeigen. Gleichzeitig zeigt das Visualisierungstool den politischen Entscheidungsträgern, dass viele europäische Akteure bereit sind, Veränderungen herbeizuführen und sich bereits aktiv dafür einsetzen.
Visualisierung: Netzwerke für eine Welcoming Europe
Die digitale Netzwerkkarte visualisiert relevante Netzwerke, die sich für die Aufnahme von Menschen einsetzen, die in Europa Zuflucht suchen. Die Netzwerke wurden nach ihrem thematischen Schwerpunkt ausgewählt: aufnehmende Kommunen, alternative lokal-transnationale Relocation-Programme und verwandte Themen wie Migration, Integration und Asyl.
Wir haben über 1.000 Akteure und über 25 Netzwerke kartiert. Bei den meisten handelt es sich um Netzwerke von Städten und Gemeinden, bei anderen um zivilgesellschaftliche Netzwerke, die eng mit Städten und Städtenetzwerken zusammenarbeiten. Andere Netzwerke sind gemischt. Die meisten Netzwerke sind in der Europäischen Union aktiv, einige auf internationaler, andere nur auf nationaler Ebene.
Weitere Funktionen der Karte können auf Graph Commons genutzt werden.
Ziele
Diese interaktive Karte verfolgt mehrere Ziele: Erstens sollen relevante Netzwerke und ihre Mitglieder für Akteure der Zivilgesellschaft, Kommunen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen sichtbar und zugänglich gemacht werden. Die Karte zeigt die bereits bestehenden Verbindungen zwischen verschiedenen Netzwerken und visualisiert relevante Akteure. Zweitens kann die Karte als Instrument genutzt werden, um relevante Akteure zu verbinden und strategische Partnerschaften zwischen Netzwerken von Städten, Gemeinden und der Zivilgesellschaft in ganz Europa aufzubauen. Das Tool soll aber auch die große Zahl der europäischen Akteure sichtbar machen, die bereit sind, Veränderungen herbeizuführen und sich bereits aktiv dafür einsetzen.
Anleitung
Navigieren Sie durch die Karte und zoomen Sie hinein und heraus, um die verschiedenen Netzwerke, Akteure und Verbindungen zwischen ihnen zu erkunden.
Jede Farbe steht für eine andere Kategorie von Akteuren.
Klicken Sie auf ein Netzwerk (blaue Punkte), um mehr darüber zu erfahren.
Klicken Sie auf eine Gemeinde (grüne Farbe) oder einen zivilgesellschaftlichen Akteur (rote Farbe), um zu sehen, an welchen Netzwerken sie beteiligt sind.
Wenn Sie die Visualisierung in einem neuen Fenster öffnen, finden Sie in der rechten oberen Ecke eine Info- und Filterfunktion.
Eine Anleitung, wie Sie weitere Funktionen der Karte nutzen können, finden Sie hier.
Haben wir ein Netzwerk/Akteur übersehen? Weiteres Feedback, Anregungen oder Fragen? Bitte hinterlassen Sie Ihr Feedback hier oder schreiben Sie an: midi∂governance-platform.org
Weitere Karten:

Diese Karte visualisiert über tausend Kommunen in Europa, die sich seit 2015 solidarisch gezeigt haben und sich bereit erklärt haben, Asylsuchende und Flüchtlinge aufzunehmen. Die Karte wird laufend aktualisiert. Die gesammelten Daten basieren auf 1) Nachrichten und Sekundärforschung, 2) Erklärungen von Bürgermeistern/Ratsmitgliedern 3) Netzwerken von aufnahmebereiten Städten.
Sie wird von den Grünen/EFA betreut.
‚Moving Cities‘ ist das erste Mapping, das eine eingehende Recherche zu 28 solidarischen Städten und ihren Ansätzen zur Aufnahme von Migrant:innen und Geflüchteten bereitstellt. Sie stellt 50 inspirierende und lokale Ansätze näher vor und gibt einen Überblick über insgesamt rund 750 europäischen Städte und Netzwerke, die sich für eine solidarische Migrationspolitik einsetzen.