Wie schaffen wir umweltschonende Mobilität im ländlichen Raum und für eine alternde Bevölkerung? Wie ermöglichen wir sinnstiftende Arbeit, die Menschen ernährt und dem Gemeinwohl dient? Wie fördern wir Lebensqualität, Gesundheit und ein friedliches Zusammenleben in den Kommunen? Diese und viele andere Fragen stellen sich Menschen weltweit, um den Ansprüchen an eine Nachhaltige Entwicklung und eine sozial-ökologische Transformation gerecht zu werden.
Die Berlin Governance Platform bietet mit ihrem Format der Kommunalen Entwicklungsbeiräte einen Raum, in dem Erfahrungen und Wissen von vielen gebündelt und Interessen gemeinwohlorientiert ausgehandelt werden können. Die Kommune Weißwasser in der Lausitz ist Teil eines Modellprojekts dazu.
Weißwasser/O.L. ist eine Große Kreisstadt mit 15.000 Einwohner*innen in der sächsischen Lausitz. In unmittelbarer Nähe zum Braunkohletagebau Nochten gelegen, ist Weißwasser durch den Beschluss zum Kohleausstieg 2038 Teil des großen Strukturwandels in der Lausitz, der Herausforderungen, aber auch Chancen bietet. Von einem der bedeutendsten Standorte glasproduzierender Industrie Europas zu Vorwendezeiten ist heute nur noch eine Glashütte übrig geblieben. Die Zahl der Einwohner*innen hat sich seit der Wende mehr als halbiert.
Besondere Kleinode der Stadt sind die alten Industrie- und Wohnbauten im Bauhausstil, der Reichtum an Seen und, in unmittelbarer Nachbarschaft, der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Viele Menschen engagieren sich auf kreative Weise für einen gelingenden Transformationsprozess in Weißwasser.
Durch einen Kommunalen Entwicklungsbeirat soll das Thema Nachhaltigkeit vertieft und ein entsprechendes Konzept für die Stadt entwickelt werden. Der Beirat wird dazu eine Empfehlung an den Stadtrat abgeben. Aufbauen kann er auf vielen Vorarbeiten: dem Energie- und Klimaschutzkonzept, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept und weiteren Beteiligungsprozessen.
06/2022 – 05/2024
Stadt Weißwasser, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“
Inga Lutosch