Re:Match Projekt: Erste Relocation & Aufnahme via Matching erfolgreich!

Mit Hilfe eines algorithmengestützten Verfahrens haben wir diese Woche eine Gruppe von 20 ukrainischen Schutzsuchenden aus Polen erfolgreich mit den deutschen Kommunen gematcht und relocated. Die an Re:Match beteiligten Kommunen sind Braunschweig, Düsseldorf, Kiel, Rottenburg am Neckar, Salzgitter und Troisdorf.

In den vergangenen 7 Monaten haben wir ein innovatives Relocation-Modell für eine individuelle und bedarfsorientierte Aufnahme und Umverteilung von Geflüchteten entwickelt. Gemeinsam mit unseren Re:Match-Partnern haben wir eine Reihe von Concept-Design-Aktivitäten durchgeführt, um ein Konzept für eine auf Matching basierende, direkte Umverteilung aus Polen in aufnahmebereite deutsche Kommunen zu entwerfen und zu testen. In einem ersten Schritt haben wir Vertiefungsworkshops mit ukrainischen Schutzsuchenden und interessierten Kommunen in Deutschland durchgeführt. Das Ziel war dabei, die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln und sie mit dem abzugleichen, was die Städte in Bezug auf die Aufnahme- und Integrationsinfrastruktur und die verfügbaren Daten anzubieten haben. Auf diesen Ergebnissen beruhen die Matching-Kriterien und der Matching-Algorithmus, der von unserer kanadischen Partnerorganisation Pairity entwickelt wurde, einem Team renommierter Experten mit internationaler Erfahrung in der Entwicklung von Algorithmen mit Social Impact.

Parallel dazu erstellten wir Umfragen zur Präferenzeinstufung und führten persönliche Interviews mit den interessierten Schutzsuchenden durch. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit Salam Lab, einer Hilfsorganisation, die Menschen auf der Flucht in Krakau, Polen, unterstützt und sogar auch beschäftigt.

Schließlich stellte das Projekt sicher, dass die Ukrainer*innen während des gesamten Prozesses ein Mitspracherecht hatten, indem sie relevante Informationen über die Kommune, mit der sie gematcht wurden, erhielten und die Logik des Algorithmus sowie die Gründe für jeden Match transparent gemacht wurden.

Wie geht es weiter?

Nach einer kurzen vorläufigen Auswertung werden wir in den kommenden Monaten mit dem Matching von 2 weiteren Gruppen fortfahren. Insgesamt planen wir bis Ende September 2023 etwa 100-120 Ukrainer aus Polen direkt in deutsche Städte zu relocaten.

Im Anschluss daran wird unser Team einen umfassenden Evaluationsbericht erstellen. in dem Bericht werden die Projektergebnisse analysiert und die Frage der Skalierbarkeit für einen potenziellen EU-weiten Verteilungsmechanismus und andere Gruppen behandelt.

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