Re:Match - bedarfsorientierte und algorithmusbasierte Relocation von Schutzsuchenden via Matching

Europa steht vor der Herausforderung einer gerechten und effektiven Verteilung und Aufnahme von Schutzsuchenden. Wir wollen einen Lösungsbeitrag für eine menschenrechtsbasierte europäische Migrationspolitik bieten. Deswegen pilotiert Re:Match ein innovatives algorithmusbasiertes Matching- und Relocationverfahren. In der Pilotphase matchen und relocaten wir ukrainische Schutzsuchende in aufnahmebereite deutsche Kommunen.

Seit Februar 2022 sind rund 8 Millionen Menschen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in andere europäische Länder geflohen. Diese Fluchtbewegung ist kein Einzelereignis, sondern reiht sich ein in eine seit zehn Jahren erhöhte Zahl von Menschen, die in der EU Schutz vor Konflikten, Verfolgung, Diskriminierung, Hunger, Armut oder Naturkatastrophen suchen. Dies stellt eine große Herausforderung für das europäische Migrationssystem und für die vielen europäischen Städte und Gemeinden dar, die Menschen aufnehmen.

Die Verteilung und Aufnahme von Schutzsuchenden orientiert sich nur selten an den persönlichen Bedürfnissen oder  den Kapazitäten der aufnehmenden Kommunen. Re:Match ist ein innovatives Matching-Projekt, das genau dieses Problem angeht: Es berücksichtigt die individuellen Profile und Präferenzen der Schutzsuchenden und gleicht sie mit den infrastrukturellen Rahmenbedingungen und Kapazitäten der Kommunen ab. Auch der Bedarf auf lokalen Arbeitsmärkten wird berücksichtigt. Das Matching erfolgt durch einen Algorithmus und hat zum Ziel, den Aufnahme- und Integrationsprozess für beide Seiten vom ersten Tag an zu erleichtern. Re:Match will durch das Matching- und Relocationverfahren Schutzsuchenden bessere Zukunftsperspektiven eröffnen und Kommunen bessere Planungsmöglichkeiten bieten. Außerdem wird durch das Projekt ein starkes politisches Signal der Solidarität der Kommunen gesetzt und erstmalig erprobt, wie eine freiwillige, bedarfsorientierte kommunale Aufnahme europäisch funktionieren kann.

Das Projekt wird ausführlich evaluiert. Zum Ende der Pilotphase wird ein Report veröffentlicht, der die für politische Entscheidungsträger*innen relevanten Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt zusammenfasst.

Eine Fortführung des Projektes wird derzeit konzipiert. Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus der Pilotphase sollen Prozesse und der Algorithmus weiterentwickelt werden. Ebenso werden wir prüfen, wie die Prozesse angepasst werden müssen, wenn das Matchingsystem für Schutzsuchende Anwendung finden soll, die einen anderen rechtlichen Status haben, als Menschen, die vor dem Angriffskrieg in der Ukraine fliehen.

Das Re:Match Projekt wird aktuell umsetzt. Genauere Infos zur Implementierung finden Sie auf der mehrsprachigen Projektwebsite. Für aktuelle Updates können Sie ebenfalls unseren Newsletter abonnieren.

Das Projekt in Kürze

In dieser Grafik zum Migrationsprojekt Re:Match - Relocation via Matching der Berlin Governance Platform werden die Eckdaten in Kürze präsentiert. Inhaltlich steht dort: 1. ZIEL Ein Matching-Pilotprojekt, das eine individualisierte & bedarfsorientierte Aufnahme von Schutzsuchenden in europäische Kommunen ermöglicht und die Skalierbarkeit von algorithmusbasierter Relocation testet 2. WER Etwa 100 Schutzsuchende, die sich bisher in Polen oder der Ukraine befinden 3. WO 6 aufnahmebereite Kommunen in Deutschland 4. WANN September 2022 – Oktober 2023

Projektablauf

In dieser Grafik zum Ablauf des Migrationsprojekt Re:Match - Relocation via Matching der Berlin Governance Platform werden die Eckdaten der Plaung und Umsetzung präsentiert. Inhaltlich steht dort: 1. WORKSHOPS MIT KOMMUNEN (Symbol: Häuser & Bäume einer Kommune) Zusammen mit Kommunen werden relevante Kriterien für ein Matching zwischen ihnen und Schutzsuchenden definiert. Dazu gehören sowohl kommunale Infrastruktur & aktuelle Kapazitäten als auch Bedarfe. 2. WORKSHOPS MIT SCHUTZSUCHENDEN (Symbol: eine Kleingruppe an Menschen) In enger Zusammenarbeit mit Schutzsuchenden werden die relevanten Kriterien für ein Matching zwischen Kommunen und Schutzsuchenden erarbeitet. 3. OUTREACH REFUGEES (Symbol: viele Menschen) Salam Lab, unsere Partner-NGO in Polen, informiert Schutzsuchende aus der Ukraine über die Möglichkeit einer Relocation in eine deutsche Kommune. In Interviews werden Bedürfnisse und Kapazitäten abgefragt. 4. DATEN-SAMMLUNG (Symbol: Akten und Papiere) Die Daten von teilnehmenden Schutzsuchenden und den Kommunen werden datenschutzkonform erfasst und übermittelt. 5. MATCHING (Symbol: Puzzelteile) Schutzsuchende werden mithilfe eines Algorithmus individualisiert und bedürfnisorientiert mit den Städten gematcht. 6. RELOCATION (Symbol: Punkte bewegen sich von einem Zentrum an mehrere Orte, werden umverteilt) Die Schutzsuchenden werden informiert und bestätigen den Match, Transfer und die Aufnahme werden organisiert.
Logo des Pilotprojekts Re:Match der Berlin Governance Platform in vier Farben. Die jeweiligen EInzelstücke des Symbols matchen mit den anderen zusammen und ergeben ein passendes Ganzes.
LAUFZEIT

09/2022 – 10/2023 (Projektfortsetzung ab 11/23 in Planung)

PROJEKTWEBSEITE

https://rematch-eu.org/

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Open Society Foundation, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Aktuelles zum Projekt

Erste Erfolge des Projekts wurden bereits von der Presse beleuchtet. Hier finden Sie Blog-Updates, offene Stellenausschreibungen und unseren Pressespiegel
Ein Banner für den Blogeintrag "Re:Match Projekt: dritte Relocation & Aufnahme via Matching erfolgreich! Nächste Schritte: Evaluation und politische Kommunikation " von September 2023 für das Migrationsprojekt Re:Match - Relocation via Matching der Berlin Governance Platform.

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