Von der Ankunft zur Zugehörigkeit: Eine Evaluation mit Schutzsuchenden nach sechs Monaten in der neuen Kommune

01. Oktober 2024

Wie misst man den Erfolg eines Relocation via Matching-Programms?

Für eine Teilnehmerin der ersten Re:Match Phase in 2023 war die Antwort klar: „Fragen Sie die Menschen sechs Monate nach ihrer Relocation: Würden Sie lieber woanders in Deutschland leben? Wenn die Antwort nein lautet, dann war das Projekt ein Erfolg. Haben Sie Freunde, haben Sie einen Job, führen Sie ein normales Leben? Wenn sie zufrieden sind, ist es ein Erfolg.“

Genau diese Fragen standen im Mittelpunkt des jetzt veröffentlichten Evaluationsreports „Von der Ankunft zur Zugehörigkeit: Ergebnisse nach 6 Monaten“. Die Ergebnisse des Reports basieren auf Befragungen der 78 ukrainischen Schutzsuchenden, die 2023 über Re:Match in sechs deutsche Kommunen verteilt und dort aufgenommen wurden. Und sie bestätigen den Erfolg des Projekts: Nach sechs Monaten fühlen sich die meisten Teilnehmenden sicher, haben erste Freundschaften geknüpft und sehen eine positive Zukunftsperspektive für sich und ihre Familien.

 

Zufriedenheit und soziale Integration sechs Monate nach der Ankunft

Sechs Monate nachdem die Teilnehmenden aus der Matching- und Relocation-Phase 2023 in Kiel, Braunschweig, Troisdorf, Salzgitter, Rottenburg und Düsseldorf angekommen sind gibt eine große Mehrheit (91%) von ihnen an, dass die Teilnahme an Re:Match nach wie vor eine gute Entscheidung für sie war – ein Anstieg von über 10 % gegenüber den Umfrageergebnissen nach einem Monat. Sechs Monate sind keine lange Zeit. Deswegen freut es uns insbesondere, dass fast die Hälfte der Teilnehmenden bereits damit begonnen hat, sich in ihrer Kommune als Teil der Gemeinschaft zu fühlen. Dazu leisten sicherlich auch neu geknüpfte Freundschaften einen wichtigen Beitrag: Es beeindruckt, dass 67% der Teilnehmenden von neuen engen Freund*innen unter den deutschen Mitbürger*innen berichten.

„Mir gefällt es hier sehr gut. Im Allgemeinen bin ich immer noch sehr zufrieden. Die Bedingungen sind sehr gut, die Unterkunft ist geräumig, alles ist vorhanden. Ich denke, das ist der beste Ort, an den ich hätte gehen können.“ – Teilnehmer*in, gematcht mit Salzgitter, Kohorte 3

 

Herausforderungen bleiben – doch das Potenzial ist groß

58% der Teilnehmenden sind nach wie vor von ihrem Match überzeugt. Und selbst diejenigen, die ihre Stadt nicht mehr als positiv empfanden, äußerten sich positiv zu Re:Match im Allgemeinen und zu ihrem Tempo bei der Integration in die Gemeinschaft. Ebenso entsprachen die städtischen Dienstleistungen immer noch ihren Bedürfnissen und die meisten fühlten sich sicher und glücklich.

Die Zahl der Befragten, die planen, in Deutschland zu bleiben, steig im Vergleich zur ersten Erhebung nach sechs Monaten von 43 % auf 53 % an. Eine große Unsicherheit bleibt bestehen und spiegelt eine allgemeinere Unsicherheit mit Blick auf das Heimatland und die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt wider – um letztere zu verbessern, geben viele Teilnehmenden an, sich weiterhin auf das Erlernen der deutschen Sprache konzentrieren zu wollen.

„Ich bin fast sofort zu Sprachkursen gegangen. Die meiste Zeit war ich also in Kursen, aber ich habe auch versucht, ein bisschen durch das Land zu reisen und mich zu integrieren. Ich habe deutsche Freunde, also sind sie die Personen, mit denen ich versuche, auf Deutsch zu kommunizieren und mein Deutsch zu verbessern.“ – Teilnehmer*in, gematcht mit Düsseldorf, Kohorte 2

 

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