Open Call 2026:
Pilotkommunen für eine partizipative Wärmeplanung

Von der Planung zur Umsetzung: Wir begleiten über ein Jahr lang augewählte Kommunen bei der Entwicklung praxisnaher, breit getragener Strategien für die lokale Wärmewende in Kommunalen Entwicklungsbeiräten.
Bewerben Sie sich jetzt!

Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Sie ermöglicht es Städten und Gemeinden, die künftige Wärmeversorgung konsequent klimaneutral zu gestalten, die lokale Energieinfrastruktur gezielt zu entwickeln und Planungs- sowie Investitionssicherheit für die kommenden Jahrzehnte zu schaffen.

Gerade kleinere Kommunen stellt die Wärmeplanung aber auch vor große Herausforderungen. Bis 2028 müssen alle Städte mit bis zu 100.000 Einwohner:innen ihre Wärmeplanung abschließen, gesetzliche Vorgaben erfüllen, die Finanzierung sichern und die unterschiedlichen Interessen vor Ort bündeln.

Hinter der Wärmeplanung stehen wichtige politische und soziale Fragen: Wie bleibt Heizen für alle bezahlbar? Sind die Technologien nachhaltig? Wie wirken sich Investitionen auf unterschiedliche Stadtteile aus? Wie werden verschiedene Interessen gegeneinander abgewogen? Werden diese Fragen nicht im Dialog bearbeitet, fehlen Vertrauen, Verständnis und später auch die notwendige Kooperation. 

Eine frühzeitige Beteiligung von Bürger*innen und lokalen Akteur:innen hat sich in Studien als entscheidend für die Akzeptanz der Wärmewende vor Ort und damit auch des kommunalen Wärmeplans erwiesen. Denn klar ist: Die Transformation bringt für alle Kosten mit sich. Umso wichtiger ist eine transparente Kommunikation darüber, was wann umgesetzt wird, welche Belastungen anfallen und welche Ziele verfolgt werden.

Gängige Beteiligungsformate stoßen hier jedoch oft an ihre Grenzen. Häufig dienen sie lediglich als Informationsveranstaltung für Bürger*innen oder als Möglichkeit, Rückmeldungen zu geben, ohne gesellschaftliche Konfliktfragen aktiv anzusprechen. Das kann mittelfristig zu Widerständen führen und die Umsetzung erschweren.

Wir nutzen deshalb den bewährten Beteiligungsansatz der Kommunalen Entwicklungsbeiräte auch im Bereich der Wärmeplanung. Dieses von Prof. Dr. Gesine Schwan und dem Team der Berlin Governance Platform entwickelte, preisgekrönte Format bringt Kommunalpolitik und Verwaltung gemeinsam mit Akteur*innen aus lokaler Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch. In einem moderierten Prozess über mehrere Sitzungen wird diskutiert, Interessen ausgehandelt, und am Ende ein Konsenspapier mit konkreten Empfehlungen verabschiedet.

Mit Unterstützung der Michael Otto Foundation for Sustainability und der Stiftung Mercator begleiten wir vier engagierte Kommunen, ihren eigenen Wärmeplan über ein Jahr hinweg partizipativ von Anfang bis Ende zu gestalten. In diesem Prozess entwickeln die Kommunalen Entwicklungsbeiräte gemeinsam mit unserer Begleitung innovative, praxisnahe und exakt auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen. So wird die Wärmewende zu einer gemeinsamen, lösbaren Aufgabe in der Kommune.

Mit dem Kommunalen Entwicklungsbeirat zum beschlussreifen Wärmeplan

Alle Infos zur Bewerbung und Projektteilnahme in einem kompakten PDF.

Verknüpfung von Beteiligung und technischer Planung, Ablauf



Im Überblick: Die Sitzungen des Kommunalen Entwicklungsbeirats und öffentliche Beteiligungsformate im Zusammenspiel mit den gesetzlichen Schritten der kommunalen Wärmeplanung.



Erprobtes Format für wirksame Beteiligung

Kommunale Entwicklungsbeiräte (KEBs) bringen Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung mit lokaler Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch. In einem moderierten Prozess erarbeiten sie gemeinsam konsensorientierte Empfehlungen zu einer konkreten kommunalen Fragestellung. Das Format wirkt: In zehn Kommunen wurden bereits Empfehlungen verabschiedet und in die Umsetzung gebracht. Jetzt soll das Format auch die kommunale Wärmeplanung voranbringen.

Kommunale Entwicklungsbeiräte: Konzept & Praxis


Publikation Kommunale Entwicklungsbeiräte

Wer tiefer einsteigen möchte:
Unsere Publikation, gespickt mit Beispielen aus dem Modellprojekt, bietet einen fundierten Einstieg zum Format.

Einblicke & Erfahrungen bisheriger KEB-Kommunen

Gebündelte Kompetenz

Das vom Kommunalen Entwicklungsbeirat der Samtgemeinde Meinersen entwickelte Empfehlungspapier für die kommunale Wärme- und Energiewende.

So werden Sie zu einer Pilotkommune

1. Informieren

In zwei Info-Sessions stellen wir das Projekt ausführlich vor und bieten Raum für Fragen und Austausch. Unser Team steht zudem für individuelle Rückfragen zur Verfügung.

Jetzt vormerken & anmelden:
Info-Sessions via Zoom
21.10.2025︱13 Uhr
30.10.2025︱10 Uhr 

2. Bewerben

Für Ihre Bewerbung füllen Sie ein kurzes Online-Formular aus. Wir fragen einige Rahmenbedingungen Ihrer Kommune sowie Ihre Erfahrungen und Ihre Motivation ab, damit wir die teilnehmenden Kommunen bestmöglich auswählen können.

Die Frist zum Einreichen Ihrer Bewerbung ist der 09. November 2025.

3. Auswahl 

Eine fachkundige Jury wählt aus allen Bewerbungen die vier Pilotkommunen aus. Entscheidende Faktoren dafür sind Motivation und Engagement der Kommune sowie strukturelle Faktoren wie vorhandene personelle Ressourcen und Gestaltungsspielräume des Beirats. Zusätzlich legen wir Wert auf Vielfalt, um unterschiedliche Kommunen zusammenzubringen, die vom gemeinsamen Austausch profitieren.

4. Rückmeldung & Projektstart

Mit unserer Rückmeldung auf Ihre Bewerbung können Sie bereits im November rechnen. Die ausgewählten Kommunen starten schon Anfang 2026 gemeinsam mit uns und den Prozessbegleitungen die Pilotrunde „Kommunale Entwicklungsbeiräte zur Wärmeplanung“, nachdem entsprechende Beschlüsse in den Kommunalparlamenten gefasst wurden.

 

Wer kann sich bewerben?

Teilnehmen können alle deutschen Kommunen – unabhängig von Größe oder Struktur –, die ihre Wärmeplanung in einem partizipativen Verfahren gestalten möchten. Ob Einzelkommune oder ein Zusammenschluss im sogenannten Konvoi-Verfahren: Entscheidend ist die Bereitschaft zur vertrauensvollen Zusammenarbeit und die Offenheit für innovative Beteiligungsprozesse.

Falls Ihre Kommune bereits erste Schritte Richtung Wärmeplanung gegangen ist, kann sie nur dann am Projekt teilnehmen, wenn sie die Potenzialanalyse noch nicht abgeschlossen hat und noch nicht mit der Entwicklung eines Zielszenarios begonnen hat. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass noch genügend Spielraum für echte Beteiligung aller ausgewählten Akteur*innen gegeben ist.

Wie profitieren wir als Kommune von einer Teilnahme?

Die Teilnahme als Pilotkommune bringt konkrete Vorteile:

  • Sie fördern frühzeitig die Akzeptanz und Unterstützung der zentralen Akteur*innen, indem Räume für echte Mitsprache und gemeinsame Entscheidungen entstehen.
  • Eine strukturierte Partizipation erhöht die Erfolgsaussichten für die Umsetzung Ihrer Wärmeplanung auch über das Jahr 2028 hinaus – und senkt Widerstände oder rechtliche Risiken.
  • Sie werden Teil eines innovativen Netzwerks und profitieren vom bundesweiten Austausch mit anderen engagierten Kommunen.
  • Mit unserem vielfach erprobten Ansatz der Kommunalen Entwicklungsbeiräte machen Sie sich fit im Thema Partizipation, stärken die Beteiligungskultur vor Ort und können im Anschluss das Konzept auf weitere Themen in der Kommune übertragen.
  • Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität bis 2045, indem Sie von Anfang an proaktiv auf die Wärmewende in Ihrer Kommune zusteuern.

Wie werden wir während der Teilnahme begleitet?

Als teilnehmende Kommune erhalten Sie eine umfassende Unterstützung durch das erfahrene Projektteam der Berlin Governance Platform und qualifizierte Prozessbegleitungen, die den gesamten Wärmeplanungsprozess unterstützen. Einen ersten Überblick darüber können Sie dem 🔗 exemplarischen Ablaufplan entnehmen, in dem die von uns begleiteten Schritte kurz umrissen sind.

Wir begleiten Sie in allen Phasen – von der Konzeption über die Moderation von Beteiligungsformaten bis hin zur Konfliktbearbeitung, sollte es im laufenden Prozess zu Spannungen kommen. Deshalb sind unsere Prozessbegleitungen besonders darin geschult, diese Konflikte frühzeitig aufzugreifen und einen Raum für konstruktive Lösungen zu schaffen.

Ein strukturierter Ablaufplan zeigt, wie rechtliche Anforderungen und gute Beteiligungskultur miteinander verknüpft werden – mit dem Ziel, tragfähige Empfehlungen für Ihre Wärmeplanung zu erarbeiten, die fachlich solide sind und breite Zustimmung erfahren.

Welche Voraussetzungen müssen wir als Kommune mitbringen?

Damit der Beteiligungsprozess gelingt, braucht es vor allem:

  • Rückhalt aus Politik und Verwaltung: Der Kommunale Entwicklungsbeirat (KEB) startet mit einem klaren Mandat der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters.
  • Eine zentrale Ansprechperson in der Verwaltung, die als Koordinatorin zwischen Verwaltung, Projektteam und lokalen Akteurinnen fungiert – und bei Bedarf auch logistische Aufgaben übernimmt (z. B. Raumbuchung, Einladungsmanagement).
  • Ein lokales Moderationsteam: Idealerweise bringen Sie erste Ideen mit, wer diese Rolle übernehmen könnte. Vorerfahrung ist nicht zwingend notwendig – wir bieten eine gezielte Schulung und Qualifizierung.
  • Geeignete Räumlichkeiten für die Sitzungen des Entwicklungsbeirats.
  • Verbindlichkeit im Zeitplan: Der Start des KEB-Prozesses ist für Anfang 2026 vorgesehen, mit einer Laufzeit von rund 12 Monaten bis zur finalen Beschlussfassung im Gemeinderat. Der kompakte Projektzeitraum ermöglicht fokussiertes Arbeiten und ein überschaubares zeitliches Engagement für alle Beteiligten.
  • Finanzielle Beteiligung: Die Kommune bringt sich mit einem Eigenanteil von 30.000 Euro ein. Die darüber hinaus anfallenden Kosten für die Projektumsetzung werden durch unsere Stiftungspartner getragen.

Welche Kosten entstehen uns?

Die Projektkosten für die Umsetzung eines Kommunalen Entwicklungsbeirats belaufen sich auf rund 130.000 Euro pro Kommune. Davon übernehmen unsere Förderpartner – die Stiftung Mercator und die Michael Otto Foundation for Sustainability – etwa 100.000 Euro.

Der kommunale Eigenanteil liegt damit bei 30.000 Euro.

In diesem Beitrag sind sämtliche Leistungen enthalten: Von der Prozessbegleitung über die Schulung der lokalen Moderator*innen bis hin zur methodischen und inhaltlichen Unterstützung entlang des gesamten Wärmeplanungsprozesses.

Im Rahmen der Wärmeplanung gibt es verschiedene Fördertöpfe von Bund und Ländern. Informieren Sie sich am besten bei den zuständigen Stellen vor Ort, ob Sie diese Unterstützungsangebote nutzen können, um den kommunalen Eigenanteil des Projekts zu decken.

Weitere Fragen?

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie der Kommunale Entwicklungsbeirat Ihre Wärmeplanung unterstützen kann? Oder haben Fragen zu Bewerbung, Ablauf oder Kosten?
 
Wir beraten Sie gern. Tara Ella Grimm und Julia Kaesemann sind direkt für Sie erreichbar: telefonisch unter 030 2007 6166 oder per E-Mail an entwicklungsbeiraete@governance-platform.org.

Das Pilotprojekt der Kommunalen Entwicklungsbeiräte zur kommunalen Wärmeplanung wird unterstützt durch die Michael Otto Foundation for Sustainability und die Stiftung Mercator.



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