Wir bringen in Kommunalen Entwicklungsbeiräten Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen, um gemeinsam Antworten auf komplexe Zukunftsfragen zu finden. Unsere Überzeugung: Eine inklusive und nachhaltige Entwicklung gelingt am besten, wenn alle Interessengruppen miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsame Strategien entwickeln.
In bisher zehn deutschen Kommunen wurden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, im Konsens verabschiedet und in die Umsetzung gebracht. Aktuell entwickeln wir ein Modell, das Kommunen darin unterstützt, die gesetzlich vorgeschriebene Wärmeplanung partizipativ zu gestalten.
Wie kann die sozial-ökologische Transformation gerecht gestaltet werden? Wie gehen wir mit den Folgen der Pandemie um, wie bewältigen wir Migrations- und Fluchtbewegungen? Die drängenden Herausforderungen unserer Zeit erfordern innovative und inklusive Strategien für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei müssen demokratische Strukturen nicht nur gesellschaftlicher Polarisierung entgegenwirken, sondern auch die Grundlage für das Gelingen dieser Transformationsprozesse bilden.
Kommunen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie sind direkt mit diesen Fragen konfrontiert, denn hier werden unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse als Konflikte spürbar. Kommunen benötigen daher Strategien, die heute tragen und auch zukünftigen Generationen gerecht werden.
Um sie in dieser Aufgabe zu unterstützen, haben wir Kommunale Entwicklungsbeiräte entwickelt. Der Ansatz basiert auf der Forschung sowie langjährigen Praxiserfahrung von Prof. Dr. Gesine Schwan, die das Konzept erstmalig in Politik trotz Globalisierung skizzierte. In enger Zusammenarbeit mit unserem multidisziplinären Team wurde der Ansatz weiterentwickelt und in die Praxis umgesetzt.
In inzwischen 10 deutschen Kommunen haben Entwicklungsbeiräte, die sich aus vielfältigen Akteur*innen zusammensetzen, Empfehlungspapiere erarbeitet und einstimmig beschlossen. Das funktioniert nachweislich: In gemeinsamer Arbeit entstehen innovative Strategien, die sowohl tragfähig und praxisnah sind als auch breite Unterstützung in der Kommune finden.
Ausgezeichnet mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ für kommunale Innovation des Deutschen Städte- und Gemeindebunds und ProjectTogether.
Ein Kommunaler Entwicklungsbeirat (KEB) ist ein Multi-Stakeholder-Format der kommunalen Bürger*innenbeteiligung. Der Beirat wird von der lokalen Politik beauftragt, eine spezifische, die Kommune bewegende Fragestellung zu bearbeiten. Rund 30 Personen, die kommunale Politik und Verwaltung, sowie die lokale Wirtschaft und Zivilgesellschaft vertreten, werden auf Basis eines umfassenden Interessenmappings als Beirät*innen ausgewählt. Es werden Personen angesprochen, die fachliche Expertise mitbringen, mit dem Thema betraut oder davon betroffen sind, oder die Interessen einer relevanten oder marginalisierten gesellschaftlichen Gruppe einbringen können. Im Verlauf eines Jahres kommen sie in vier ganztägigen Sitzungen zusammen.
Der Ansatz basiert auf der Überzeugung, dass kommunale Entwicklung dann am nachhaltigsten funktioniert, wenn alle wichtigen Interessensgruppen zusammen arbeiten. Eine professionelle Prozessbegleitung und Moderation der Berlin Governance Platform schafft einen Rahmen, der es allen ermöglicht, sich gleichberechtigt und auf Augenhöhe einzubringen.
In gemeinsamer Arbeit entsteht ein Empfehlungspapier, das auf ermittelten Grundkonsensen aufbaut. Je nach Auftrag, umfasst dieses Visionen, Leitlinien und gegebenenfalls konkrete Maßnahmen. Dieses wird daraufhin dem gewählten Gemeinde- oder Stadtrat zur Bewertung und Entscheidung über die Umsetzung vorgelegt.