Im Gegensatz zur Bundestagswahl 2017 haben migrations- und asylpolitische Fragen im diesjährigen Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Trotzdem besteht Hoffnung, dass eine neue Regierung nach den Wahlen die Herausforderungen dieses Politikfeldes stärker angeht.
Städte und Kommunen in ganz Europa haben in den letzten Jahren ihre freiwillige Bereitschaft gezeigt Schutzsuchende aufzunehmen. Diese aufnahmebereiten Kommunen werden immer zahlreicher und sie stehen, zusammen mit den vielen Gruppen der Zivilgesellschaft, für ein solidarisches Europa, das Menschenrechte achtet und Verantwortung für den Schutz von Menschenleben übernimmt.
Seit 2015 ist die Rede von der vermeintlichen Flüchtlingskrise allgegenwärtig. Nach Angaben des UNHCR waren Ende 2020 über 80 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, die meisten von ihnen schaffen es jedoch nicht nach Europa und verbleiben im globalen Süden. Tatsächlich besteht die Krise im fehlenden Zugang zu Schutz über regulierte, sichere Wege nach Europa.
70 Jahre nach Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention steckt die europäische Asyl- und Migrationspolitik in einer Sackgasse. Dabei ist die Aufnahmebereitschaft der Städte und Kommunen in Europa groß. Ende Juni trafen sich Bürgermeister*innen unterschiedlicher europäischer Städte und Kommunen in Palermo, um bei der Konferenz „From the Sea to the City“ nach solidarischen Lösungen für die humanitäre...
Am 25. und 26. Juni werden Bürgermeister*innen aus ganz Europa gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteuren in Palermo zu einer Konferenz der Städte für ein solidarisches Europa zusammenkommen und Lösungen zur Aufnahme geflüchteter Menschen vorschlagen.
Wir freuen uns endlich das Datum unserer gemeinsamen Konferenz bekannt zu geben! Die Konferenz wird von From the Sea to the City, einem europäischen zivilgesellschaftlichen Netzwerk in Zusammenarbeit mit den Städten Palermo und Potsdam organisiert.
Städte und Kommunen sind nicht nur zentrale Akteure, wenn es um die Gewährung von Schutz, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt geht, sie sind auch Zentren für Wirtschaft und Entwicklung. Gleichzeitig müssen sie für die Auswirkungen transnationaler Herausforderungen vor Ort wirksame Lösungsansätze finden und tragen damit einen wichtigen Teil zu globalen Problemlösungen bei.
Als Teil des Konsortiums From the See to the City freuen wir uns sehr, unsere erste gemeinsame Publikation mit Schlüsselempfehlungen und Best Practices im Bereich der europäischen Migration zu veröffentlichen. Die Empfehlungen richten sich an Vertreter*innen der EU, Bürgermeister*innen, Vertreter*innen von Kommunen und an die Zivilgesellschaft.