Städte sind Nährböden für gesellschaftlichen Wandel – sowohl durch die hohe Bevölkerungsdichte als auch durch deren Diversität. Urbane Räume und Nachbarschaften werden oft zu Experimentier- und Lernräumen für soziale, kulturelle, technische und wirtschaftliche Innovationen. Zunehmende Flächen- und Nutzungskonflikte machen eine produktive und verständigungsorientierte Auseinandersetzung der unterschiedlichen Interessengruppen erforderlich, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für das zukünftige Zusammenleben zu entwickeln.
Wir sind überzeugt, dass die Etablierung von Beteiligungspraktiken vor Ort nicht nur zu nachhaltiger Stadtentwicklung führt, sondern auch projektübergreifend zu einer vertrauensvollen Diskussionskultur und kooperativen Netzwerkbildung beiträgt. Denn die großen stadtpolitischen Herausforderungen der Zukunft sind nur gemeinsam zu bewältigen. Tragfähige Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung benötigen eine enge und demokratisch organisierte Zusammenarbeit von allen Beteiligten.
Wir nutzen besondere Multi-Akteurs-Formate wie das des Trialogs ® der Berlin Governance Platform in unseren Stadtentwicklungsprojekten, um Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft zu vernetzen. Für die Synergie von stadtbezogener Forschung und stadtgesellschaftlichen Akteuren organisieren wir dabei einen systematischen Austausch, erarbeiten Lösungsansätze und loten gemeinsame Handlungsoptionen aus.
Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das neue Rathaus der Zukunft in Berlin-Mitte.
Die Trialog-Reihe „Partizipation im Wohnungsbau” (2017) hatte die Einführung von Leitlinien für Partizipation für die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin zum Ergebnis, welche der Perspektivenvielfalt der Stadtgesellschaft gerecht werden. Nach einer Pilotphase haben wir in einer Zwischenbilanz (2019) erste Stimmungsbilder eingefangen.
In einer Gesprächsreihe zur sozialen Wohnraumversorgung in Städten (2019 und 2020) bringen wir Vertreter*innen von Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammen, um über aktuelle Herausforderungen im Themenbereich Wohnen zu beraten.
Unser internationales Projekt „Städte für Bürger*innen“ (2019 und 2020), gefördert durch das Auswärtige Amt, ermöglicht den Austausch zwischen deutschen und belarussischen Akteuren über drängende Fragen der Stadtentwicklung, dem Wohnungsbau und der Bürger*innenbeteiligung.
In der Vergangenheit konnte in einer ersten Trialogreihe mit der Technischen Universität Berlin „Aufbruch Stadt: Für zukünftige Infrastrukturen” (2016) die Methode des transdisziplinären Trialogs erfolgreich erprobt werden. In unserem gemeinsamen Projekt „Neue Urbane Agenda Berlin” (2018-2020), gefördert von der LOTTO-Stiftung, entwickelten wir Trialoge und transdisziplinäre Projektideen zu den Themen Mobilität, Zuwanderung, Wohnen und Tourismus, die der Stadtgesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen zugutekommen.