Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelte Ideen per Sprachnachrichten für das neue Rathaus der Zukunft in Berlin-Mitte.
Städte sind Nährböden für gesellschaftlichen Wandel – sowohl durch die hohe Bevölkerungsdichte, als auch durch deren Diversität. Urbane Räume und Nachbarschaften werden schnell zu Experimentier- und Lernräumen für soziale, kulturelle, technische und wirtschaftliche Innovationen. Zunehmende Flächen- und Nutzungskonflikte fordern eine produktive und verständigungsorientierte Auseinandersetzung der unterschiedlichen Interessengruppen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für das zukünftige Zusammenleben zu entwickeln.
Wir sind überzeugt, dass die Etablierung von Beteiligungspraktiken vor Ort nicht nur zu nachhaltiger Stadtentwicklung führt, sondern auch projektübergreifend zu einer vertrauensvollen Diskussionskultur und kooperativen Netzwerkbildung beiträgt. Denn die großen stadtpolitischen Herausforderungen der Zukunft sind nur gemeinsam zu bewältigen. Tragfähige Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung benötigen eine enge und demokratisch organisierte Zusammenarbeit von allen Beteiligten.
Wir nutzen besondere Multi-Akteurs-Formate wie das des Trialogs ® der Berlin Governance Platform in unseren Stadtentwicklungsprojekten, um Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft zu vernetzen. Für die Synergie von stadtbezogener Forschung und stadtgesellschaftlichen Akteuren organisieren wir dabei einen systematischen Austausch, um neue Lösungsansätze zu erarbeiten und gemeinsame Handlungsoptionen auszuloten.
Modellprojekt Haus der Statistik
Nach über zehn Jahren Leerstand wird das Areal an der Karl-Marx-Allee gemeinwohlorientiert entwickelt – gemeinsam durch Zivilgesellschaft und öffentliche Hand. Hier soll in den nächsten zehn Jahren das neue Rathaus für den Bezirk Mitte von Berlin entstehen, ein Rathaus der Zukunft.
Stimmen auf Knopfdruck verschafft Bürger*innen Gehör. Wortwörtlich. Vom 18.01. bis zum 12.03.2021 konnten sich Bürger*innen über die Website www.stimmenaufknopfdruck.de per Sprachnachricht direkt in die Unterhaltung über das neue Rathaus für den Bezirk Mitte von Berlin einschalten.
Die Bürger*innen sollten sich dabei mit Ideen an der Gestaltung beteiligen – von Fragen der Architektur, über die Interaktion mit der Verwaltung bis hin zur Gestaltung des Rathauses als öffentlicher Ort mit Symbolcharakter. Der Prozess bildete die Basis für den anschließenden Architekturwettbewerb im weiteren Planungsprozess. Angesprochen waren Nachbarschaft, die zukünftigen Nutzer*innen des Rathauses, Fachexpert*innen, Gründer*innen der Initiative und die Pioniere im Modellprojekt Haus der Statistik sowie die gesamte Stadtgesellschaft.
Für die nötige Aufmerksamkeit sorgten dabei neben der PR-Aktivierung durch die Bedarfsträger*innen unter anderem begleitende Beiträge in der Lokalpresse und in den Sozialen Medien, Postwurfsendungen an die Einwohner*innen sowie ein Video-Display vor Ort. Die eingesendeten Sprachnachrichten wurden anschließend mit sozialwissenschaftlicher Methodik ausgewertet und visuell aufbereitet. Die Ergebnisse wurden außerdem in einer Reihe kurzer Podcast-Folgen vertont. Getreu des Mottos: Stimmen auf Knopfdruck.
Stimmen auf Knopfdruck ist ein Gemeinschaftsprojekt der Berlin Governance Platform, der ZUsammenKUNFT Berlin eG und der Medienagentur FREIHEIT Gruppe GmbH im Auftrag des Bezirksamtes Mitte von Berlin sowie der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.
2020 – 2021
ZUsammenKUNFT Berlin eG, Medienagentur FREIHEIT Gruppe GmbH