Multi-Stakeholder-Gespräche zur Wohnraumversorgung

In einer Gesprächsreihe zur sozialen Wohnraumversorgung in Städten (2019 und 2020) wurden Vertreter*innen von Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammengebracht, um über aktuelle Herausforderungen im Themenbereich Wohnen zu beraten.

Städte sind Nährböden für gesellschaftlichen Wandel – sowohl durch die hohe Bevölkerungsdichte, als auch durch deren Diversität. Urbane Räume und Nachbarschaften werden schnell zu Experimentier- und Lernräumen für soziale, kulturelle, technische und wirtschaftliche Innovationen. Zunehmende Flächen- und Nutzungskonflikte fordern eine produktive und verständigungsorientierte Auseinandersetzung der unterschiedlichen Interessengruppen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen für das zukünftige Zusammenleben zu entwickeln.

Wir sind überzeugt, dass die Etablierung von Beteiligungspraktiken vor Ort nicht nur zu nachhaltiger Stadtentwicklung führt, sondern auch projektübergreifend zu einer vertrauensvollen Diskussionskultur und kooperativen Netzwerkbildung beiträgt. Denn die großen stadtpolitischen Herausforderungen der Zukunft sind nur gemeinsam zu bewältigen. Tragfähige Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung benötigen eine enge und demokratisch organisierte Zusammenarbeit von allen Beteiligten.

Wir nutzen besondere Multi-Akteurs-Formate wie das des Trialogs ® der Berlin Governance Platform in unseren Stadtentwicklungsprojekten, um Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft zu vernetzen. Für die Synergie von stadtbezogener Forschung und stadtgesellschaftlichen Akteuren organisieren wir dabei einen systematischen Austausch, um neue Lösungsansätze zu erarbeiten und gemeinsame Handlungsoptionen auszuloten.

Multi-Stakeholder-Gespräche zur Wohnraumversorgung (2019-2021)

Wohnen in Ballungsräumen stellt Stadtgesellschaft, Politik und private Wohnungsunternehmen vor herausfordern­de Fragen nach Mieten, Neubau, Quartiersentwicklung und Verdichtung. Vor allem durch den fortdauernden Bevölkerungsanstieg übersteigt die Wohnungsnachfrage oft das Angebot. Steigende Wohnkosten, widerstrei­tende Interessen auf dem Immobiliensektor und verhärtete Fronten der beteiligten Akteure prägen die der­zeit angespannte Debatte. Der Protest von Bewohner*innen richtet sich dabei oft gegen die zunehmende Privatisierung des Wohnungsmarktes und gegen Gentrifizierungsprozesse. 

Zur Befriedung von städtischen Konflikten im Sinne einer Kultur der Partizipation auf Stadtebene bedarf es einer gemeinsamen Gespräch­sebene der verschiedenen Akteure und eines Austausches über die Verantwortung auch von privaten Woh­nungsunternehmen.

Die Multi-Akteurs-Gespräche zur Wohnraumversorgung in Städten bieten im vertrauten Rahmen die Möglichkeit an darüber zu diskutieren, wie eine Kommunikations- und Kompromissfähigkeit der beteiligten Akteure gefördert und mit welchen Handlungsoptionen die widerstreitenden Positionen zueinander gebracht werden können. Organisiert durch die Berlin Governance Platform und unter der Moderation von Prof. Dr. Gesine Schwan diskutierten jeweils 10-15 Akteure über aktuelle Themen der Wohnraumversorgung in Berlin im Allianz Forum.

Wir sind davon überzeugt, dass gesellschaftsrelevante Entscheidungen nur dann gestärkt und legitimiert werden können, wenn der Austausch zwischen Politik und Verwaltung, Wirtschaft, organisierter Zivilgesellschaft und Wissenschaft verbessert wird.

LAUFZEIT

2019 – 2021

TEAM

Dr. Melanie Kryst

Weitere Projekte

  • Kommunale Entwicklungsbeiräte – Gestalter der sozial-ökologischen Transformation

    Bis April 2025 begleiten wir vier Kommunen bei der Durchführung eines Kommunalen Entwicklungsbeirates zu einem konkreten Thema der sozial-ökologischen Transformation. Bewerbungsfrist: 26. Mai 2023.
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat (KEB) Modellprojekt Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten

    In einem Modellprojekt führen fünf ländliche Kommunen in Deutschland einen Kommunalen Entwicklungsbeirat zu zukunftsrelevanten Themen durch. Begleitet für zwei Jahre vom Team der Berlin Governance Platform wird das Beteiligungsprojekt vor […]
  • Trialog-Reihe Social Cohesion

    Im Rahmen der „Grand Challenge Social Cohesion“ Initiative der BUA wurde im Spätsommer und Herbst 2022 die dreiteilige Trialog-Reihe „Social Cohesion“ veranstaltet. Im Fokus stand der transdisziplinäre Austausch von 6 Exploration Projects […]
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat Weißwasser / O.L.

    In einem neuen Projekt unterstützen wir die Große Kreisstadt Weißwasser / O.L. im Aufbau und Durchführung eines Kommunalen Entwicklungsbeirates mit dem Fokus auf der Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzeptes.
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat Pilotprojekt Herne

    In Herne wurde zwischen Januar und November 2022 erstmalig ein Kommunaler Entwicklungsbeirat pilotiert. Der KEB entwickelte eine Empfehlung zu der Gestaltung einer 25 Hektar großen industriellen Brachfläche inmitten der Stadt.
  • Forschungsatlas „Sozialer Zusammenhalt“

    Der interaktive Forschungsatlas „Sozialer Zusammenhalt“ visualisiert die derzeitigen Forschungsaktivitäten zum Thema Sozialer Zusammenhalt im Berliner Forschungsraum.  
  • Trialogreihe Zukunft der Demokratie

    „Wer trägt Verantwortung für die Zukunft der Demokratie? – Eine perspektivenreiche Diskussionsreihe über das Verhältnis von Wirtschaft und Demokratie in Zeiten von globalen Veränderungen, Protektionismus und Populismus.“ – eine gemeinsame […]
  • Trialoge zur partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    Trialoge zu den Themen Arbeits(zeit)Kultur und Gleichstellung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
  • Der Arbeitszeitdialog im Trialog-Format

    Vor dem Hintergrund technologischer Neuerungen sowie demografischer und kultureller Veränderungen, die mit neuen Ansprüchen an die Organisation von Arbeit einhergehen, sollen Gestaltungswege einer innovativen Arbeitszeitpolitik erörtert werden.
  • Trialog-Reihe: Deutscher Sonderweg?

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Stimmen auf Knopfdruck: Bürger*innenbeteiligung per Sprachnachrichten

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Multi-Stakeholder-Gespräche zur Wohnraumversorgung

    In einer Gesprächsreihe zur sozialen Wohnraumversorgung in Städten (2019 und 2020) wurden Vertreter*innen von Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammengebracht, um über aktuelle Herausforderungen im Themenbereich Wohnen zu […]
  • Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau der Landeseigenen

    Die Berlin Governance Platform führte 2017 in Kooperation mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften eine Trialog-Reihe zum Thema “Partizipation im Wohnungsbau“ durch, um diese Herausforderungen der wachsenden Stadt gemeinwohlorientiert zu diskutieren und […]
  • Trialog-Reihe „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS)

    Die Berlin Governance Platform führt in Zusammenarbeit mit dem Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ Trialoge als Sounding Boards für die Arbeitsgruppen des Akademienprojekts durch.
  • Trialog „Wissenschafts-Plattform Nachhaltigkeit 2030“

    Die Berlin Governance Platform führte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Mobilität der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 den Trialog „Nachhaltig unterwegs – Mobilität jetzt attraktiv gestalten“ durch.
  • Energiewende PartnerStadt – Kommunales Wissen Europäisch teilen

    Ziel des Projekts „Energiewende PartnerStadt“ war, über Ländergrenzen hinaus Know-how und Erfahrungen zur lokalen Energiewende auszutauschen, den Technologietransfer im Bereich Erneuerbare Energien zu erleichtern und den Zusammenhalt in Europa zu […]
  • Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung

    Das Projekt „Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung“ hatte zum Ziel, mehr Klarheit in die gesellschaftliche Debatte über die vielfältigen Nutzen (Multiple Benefits) der energetischen Sanierung zu bringen.
  • Partizipative Entwicklung in der Lausitz

    Der Kohleausstieg ist gekoppelt an die Notwendigkeit, unsere Gesellschaft und unser Wirtschaften klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten. Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung die klimapolitischen Ziele unterstützt. Doch wenn […]
  • Garment Industries Transparency Initiative (GITI)

    Die Garment Industries Transparency Initiative (GITI) ist eine Multi-Akteurs-Partnerschaft mit dem Ziel durch verbesserte Transparenz und Partizipation zur Umsetzung von Arbeitsstandards in den globalen Bekleidungsindustrien beizutragen.
  • Fisheries Transparency Initiative (FiTI)

    Die Fisheries Transparency Initiative (FiTI) ist eine globale Multi-Akteurs-Partnerschaft zur Stärkung von Transparenz und Partizipation für eine nachhaltige Fischerei.
  • Center on Governance through Human Rights

    Das Center on Governance through Human Rights der Berlin Governance Platform in Berlin berät zu Governance und Menschenrechtsthemen. Transitional Justice (Übergangsjustiz) in Transformationsgesellschaften, Climate Justice (Klimagerechtigkeit) und Cyber Justice (Menschenrechte […]
  • Internationaler Austausch Berlin-Minsk

    Das bilaterale Projekt „Städte für Bürger*innen“ bringt deutsche und belarusische Expert*innen aus Politik & Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft im Trialog ® zusammen, um ihr gesammeltes Wissen in die aktuellen […]
  • Neue Urbane Agenda Berlin

    Innerhalb der zwei Jahre Projektlaufzeit (2018 bis 2020) veranstaltete die TU Berlin, in Zusammenarbeit mit der Berlin Governance Platform vier Trialoge und vier trialogische Projektgruppen zu den stadtpolitischen Herausforderungen Mobilität, Zuwanderung, Wohnen […]
  • EnVision

    Das Projekt „EnVision – Eine Vision für die Energiewende gestalten“ zeigt Spannungsfelder und Wertekonflikte in der Energiewende auf und erarbeitet Vorschläge für politische Entscheidungsträger*innen, um eine gemeinsame Vision zu entwickeln.