Eine Vision für die Energiewende gestalten

Nur mit einer erfolgreichen Energiewende kann Deutschland seine Klimaziele erreichen. Bisher fehlt jedoch noch eine positive Vision, die Gewinne und Chancen  sichtbar macht und langfristige Rahmenbedingungen ermöglicht. Das Projekt „EnVision – Eine Vision für die Energiewende gestalten“ trägt zu einer solchen Vision bei und erarbeitet konkrete Vorschläge für politische Entscheidungsträger*innen. Dazu identifiziert es in einer Trialogreihe Spannungsfelder und Wertekonflikte in der Energiewende und versucht so, Blockaden zu lösen.

Das Projekt hilft, den aktuellen Stillstand in der Energiewende aufzulösen und die Debatten um Energiewende und Klimaschutz stärker miteinander zu verknüpfen. Eine Diskussion nur über Technologien und quantitative Ziele reicht dafür nicht aus. Genauso müssen normative und gesellschaftliche Fragen beantwortet werden. Anhand von Beispielen und Grundsätzen zeigt EnVision auf, auf welcher Basis eine gesellschaftliche Vision zur Energiewende entwickelt werden kann.

Projektergebnisse wurden im Rahmen verschiedener Dialogformate erarbeitet, die Diskussionen wurden dabei anhand eines Impulspapiers strukturiert. Das Projekt wurde begleitet von einer Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Mitglieder der deutschen Akademie der Technikwissenschaften sowie einem Beirat mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Stakeholdergruppen.

Die Berlin-Governance Platform führte das Projekt gemeinsam mit acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften durch. Das Projekt wurde gefördert von der E.ON Stiftung.

“Eine Vision sollte drei Aspekte erfüllen: Erstens, sie sollte sich nicht auf die Energiewende beschränken, sondern alle Lebensbereiche adressieren. Zweitens sollte sie ambitioniert sein und eine klare Richtung vorgeben. D.h. auch Zielkonflikte zu klären und sich nicht nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu vereinbaren. Und drittens sollte sie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden.”

Marian Schreier, Bürgermeister Tengen
LAUFZEIT

01/2019 – 04/2020

FÖRDERER
TEAM

Katja Treichelt, Julian Kilchling

PARTNER

PUBLIKATION

Fazit: Wir brauchen positive Visionen für die Energiewende

Eine konsequente Energiewende bedeutet eine gesellschaftliche Transformation. Denn die Energiewende ist mehr als nur die Veränderung der Energieproduktion und des Verbrauchs, sie beschränkt sich nicht auf einen technischen Umbau. Soll sie gelingen, ist es notwendig, Alltagsgewohnheiten zu hinterfragen. Um die Energiewende zum Erfolg zu führen, muss daher letztlich die Frage beantwortet werden: „Wie wollen wir in Zukunft leben?“. Die Projektergebnisse zeigen, dass es nicht einen einzigen Prozess geben kann. Vielmehr müssen verschiedene Elemente ineinandergreifen. Von der internationalen bis zur lokalen Ebene. Und es braucht Mut und Schwung, die Zukunft zu gestalten.

Der European Green Deal muss auch auf der lokalen Ebene ankommen

Energie­ und Klimapolitik kann nicht lokal, regional oder national gedacht werden, sondern muss als gemeinsame Herausforderung verstanden und umgesetzt werden. Der European Green Deal kann eine Chance für neue Visionen für die Energiewende sein, wenn er auch die lokale Ebene mitnimmt, Partizipation ermöglicht und Finanzmittel transparent und nachhaltig einsetzt. Die COVID-19 Pandemie hat uns hierbei gezeigt, wie schnell sich Normalitäten und Routinen verändern können. Lassen sich Schlüsse aus der Pandemie und dem Krisenmanagement für die Energiewende ableiten? Die meisten Projektbeteiligten erwarten, dass sich individuelle Verhaltensmuster durch die Pandemie auch langfristig ändern werden, wie zum Beispiel das Mobilitätsverhalten und der Umgang mit digitalen Medien und Formaten.

Weiterführende Informationen zum Projekt EnVision

Das Projekt näherte sich den Fragestellungen in über 20 Einzelgesprächen und Leitfrageninterviews mit Fachleuten aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft. Daran anschließend fanden im Rahmen des Projekts drei Fach­-Workshops und ein Trialog statt. In zwei Steuerungstreffen diskutierte das Projektteam Zwischenergebnisse mit einem Begleitkreis, der aus erfahrenen Expert*innen der verschiedenen Stakeholdergruppen bestand. Der Abschlussbericht fasst die gesammelten Ergebnisse zusammen.

“Wir brauchen eine über Parteigrenzen hinweg getragene Verständigung darüber, wohin wir wollen, wie groß die Aufgabe ist und auch darüber, dass es eine nationale Kraftanstrengung ist, von der wir am Ende alle gewinnen können.”

Prof. Dr. Lucia Reisch, Copenhagen School of Business

Videodokumentation

Warum brauchen wir Visionen für die Energiewende? Mit dabei sind unter anderem Dirk Neubauer, der als Bürgermeister von Augustusburg in Bürgerprojekten visioniert hat, Eva Welskop-Deffaa – Vorstand der Sozial- und Energiepolitik des Deutschen Caritasverbandes sowie René Mono, der geschäftsführende Vorstand der 100 Prozent erneuerbar Stiftung.

Wie kommen wir zu Visionen, die von der Gesellschaft getragen werden? Mit dabei sind u.a. Prof. Dr. Armin Grunwald – Institutsleiter des Karlsruher Instituts für Technologie, Annemarie Botzki – Pressesprecherin Extinction Rebellion sowie MdB Lukas Köhler – klimapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Wie wirkt sich Covid-19 auf Visionen für die Energiewende aus? Mit dabei sind u.a. Prof. Dr. Gesine Schwan – Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Platform und Prof Dr. Dr. Otwin Renn vom IASS – Institut für transformative Gesellschaftsforschung sowie MdB Barbara Hendricks Gesundheitsministerin a.D.

Weitere Projekte

  • Foto von Teilnehmenden des Trialoges „Ernährung, Gesundheit und sozialer Zusammenhalt“

    Trialog-Reihe Social Cohesion

    Im Rahmen der „Grand Challenge Social Cohesion“ Initiative der BUA wurde im Spätsommer und Herbst 2022 die dreiteilige Trialog-Reihe “Social Cohesion” veranstaltet. Im Fokus stand der transdisziplinäre Austausch von 6 Exploration Projects […]
  • Energy transition: Ambitious policies and their implementation – learning from good practices in Colombia, Germany, India, Indonesia and South Africa

    The Global Stocktake is clear: All countries need to raise their ambition to curb their emissions effectively, to a degree that is fair to their development status. But ambitious targets […]
  • G20 Acceleration Calls of Climate Transparency

    The G20 Acceleration Calls by the Climate Transparency partnership demand that G20 members step up their climate action in support of the Acceleration Agenda of the UN Secretary-General.
  • Checking implementation of transport climate policies

    This project aims to promote information and experience sharing about the implementation of emission reduction policies in the transport sector between the European Union (EU) and Argentina, Brazil, Colombia, and […]
  • Die Rolle Sozial-politischer Akteure in der Klimapolitik – Social Actors Project

    Sozio-politische Akteure in Deutschland arbeiten zunehmend zusammen, um die sozio-ökologische Transformation voranzubringen. Wir ergründen die Chancen dieser Bündnisse und Allianzen, um Ratschläge und positive Beispiele zur Verfügung zu stellen.
  • Unterkunft von Geflüchteten in Berlin

    Wie können Geflüchtete in Berlin eine angemessene und bezahlbare Unterkunft finden? Inmitten eines angespannten Wohnungsmarkts und zahlreicher Zugangsbarrieren entwickeln wir mit Politik, Zivilgesellschaft und Immobilienwirtschaft Ideen für mögliche Lösungen.
  • Trialogreihe Zukunft der Demokratie

    „Wer trägt Verantwortung für die Zukunft der Demokratie? – Eine perspektivenreiche Diskussionsreihe über das Verhältnis von Wirtschaft und Demokratie in Zeiten von globalen Veränderungen, Protektionismus und Populismus.“ – eine gemeinsame […]
  • Das Logo der Berlin Governance Platform in drei Farben als Favicon. Wir arbeiten als gemeinnützige Gesellschaft im Dienst der Förderung von Good Governance, entwickeln Projekte und Konzepte. Wir schaffen Räume für alle, die eine gerechte und nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen.

    Trialoge zur partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    Trialoge zu den Themen Arbeits(zeit)Kultur und Gleichstellung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
  • Der Arbeitszeitdialog im Trialog-Format

    Vor dem Hintergrund technologischer Neuerungen sowie demografischer und kultureller Veränderungen, die mit neuen Ansprüchen an die Organisation von Arbeit einhergehen, sollen Gestaltungswege einer innovativen Arbeitszeitpolitik erörtert werden.
  • Trialog-Reihe: Deutscher Sonderweg?

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Stimmen auf Knopfdruck: Bürger*innenbeteiligung per Sprachnachrichten

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Multi-Stakeholder-Gespräche zur Wohnraumversorgung

    In einer Gesprächsreihe zur sozialen Wohnraumversorgung in Städten (2019 und 2020) wurden Vertreter*innen von Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammengebracht, um über aktuelle Herausforderungen im Themenbereich Wohnen zu […]
  • Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau der Landeseigenen

    Die Berlin Governance Platform führte 2017 in Kooperation mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften eine Trialog-Reihe zum Thema “Partizipation im Wohnungsbau“ durch, um diese Herausforderungen der wachsenden Stadt gemeinwohlorientiert zu diskutieren und […]
  • Trialog-Reihe „Energiesysteme der Zukunft” (ESYS)

    Die Berlin Governance Platform führt in Zusammenarbeit mit dem Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ Trialoge als Sounding Boards für die Arbeitsgruppen des Akademienprojekts durch.
  • Trialog „Wissenschafts-Plattform Nachhaltigkeit 2030“

    Die Berlin Governance Platform führte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Mobilität der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 den Trialog „Nachhaltig unterwegs – Mobilität jetzt attraktiv gestalten“ durch.
  • Energiewende PartnerStadt – Kommunales Wissen Europäisch teilen

    Ziel des Projekts „Energiewende PartnerStadt“ war, über Ländergrenzen hinaus Know-how und Erfahrungen zur lokalen Energiewende auszutauschen, den Technologietransfer im Bereich Erneuerbare Energien zu erleichtern und den Zusammenhalt in Europa zu […]
  • Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung

    Das Projekt „Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung“ hatte zum Ziel, mehr Klarheit in die gesellschaftliche Debatte über die vielfältigen Nutzen (Multiple Benefits) der energetischen Sanierung zu bringen.
  • Partizipative Entwicklung in der Lausitz

    Der Kohleausstieg ist gekoppelt an die Notwendigkeit, unsere Gesellschaft und unser Wirtschaften klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten. Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung die klimapolitischen Ziele unterstützt. Doch wenn […]
  • LEAP Transparency

    The Local Electricity Access Program – LEAP Transparency is a multi-stakeholder initiative working for fair and transparent access to affordable and clean electricity access mainly in rural Africa
  • Center for Natural Resource Governance

    Das Center fördert die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Sektor, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zur Lösung von globalen und lokalen Herausforderungen.
  • Internationaler Austausch Berlin-Minsk

    Das bilaterale Projekt „Städte für Bürger*innen“ bringt deutsche und belarusische Expert*innen aus Politik & Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft im Trialog ® zusammen, um ihr gesammeltes Wissen in die aktuellen […]
  • Neue Urbane Agenda Berlin

    Innerhalb der zwei Jahre Projektlaufzeit (2018 bis 2020) veranstaltete die TU Berlin, in Zusammenarbeit mit der Berlin Governance Platform vier Trialoge und vier trialogische Projektgruppen zu den stadtpolitischen Herausforderungen Mobilität, Zuwanderung, Wohnen […]
  • EnVision

    Das Projekt „EnVision – Eine Vision für die Energiewende gestalten“ zeigt Spannungsfelder und Wertekonflikte in der Energiewende auf und erarbeitet Vorschläge für politische Entscheidungsträger*innen, um eine gemeinsame Vision zu entwickeln.
  • Development of a Climate Policy Implementation Check

    Ehrgeizige Klimaziele allein reichen nicht aus – politische Maßnahmen müssen auch umgesetzt werden, um diese Ziele zu erreichen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Instrumenten und Bewertungen zur Beurteilung der […]
  • Climate Compatible Export Credit Policies

    Effektive Klimapolitik braucht Dialog. In einer Reihe von Online-Events wurden Themen der internationalen Finanzierung für die Energiewende im asiatischen Raum im nationalen und supranationalen Kontext diskutiert.
  • Climate Transparency: Engagement in sieben G20 Ländern

    Die Climate Transparency Partnership vereint Klima-Assessments und Fachwissen von Organisationen aus den G20-Ländern. Die Partnership analysiert anhand von unabhängigen, vergleichbaren und umfassenden Daten den Fortschritt der G20 bei der Transformation […]
  • Climate Transparency

    Die Climate Transparency Partnerschaft vereint Klima-Assessments und Fachwissen von Organisationen aus den G20-Ländern. Die Partnerschaft analysiert seit 2014 anhand von unabhängigen, vergleichbaren und umfassenden Daten den Fortschritt der G20 bei […]