Mit dem Grünbuch „Arbeiten 4.0 – Arbeit weiter denken“ hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Impulse für einen Diskussionsprozess über die zukünftige Gestaltung der Arbeit gesetzt. Vor dem Hintergrund technologischer Neuerungen sowie demografischer und kultureller Veränderungen, die mit neuen Ansprüchen an die Organisation von Arbeit einhergehen, sollen Gestaltungswege einer innovativen Arbeitszeitpolitik erörtert werden.
Zu diesem Anlass beauftragte das BMAS die Berlin Governance Platform mit der Durchführung von zwei Trialog-Veranstaltungen, zu denen Sozialpartner, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft eingeladen wurden. Die Ergebnisse der zwei Trialog-Veranstaltungen sind in das im Herbst 2016 erschienene Weißbuch Arbeiten 4.0 eingeflossen.
Zu den Ergebnissen des Arbeitszeitdialogs, die Eingang in das Weißbuch Arbeiten 4.0. gefunden haben, gehören u.a. die folgenden breit getragenen Erkenntnisse und Vorschläge:
1. Für eine innovative Arbeitszeitgestaltung ist eine Veränderung der Unternehmens- und Führungskultur notwendig.
2. Es besteht Forschungsbedarf zu gesundheitlichen Belastungen von Wissensarbeit und zu Mehrfachbelastungen durch Arbeit und Familie.
3. Es braucht einen gesellschaftlichen Dialog über und eine Förderung von Modellen für eine individuelle lebensverlaufsorientierte Arbeitszeit, zum Beispiel in der Form eines Langzeitkontos der Erwerbstätigkeit, das Zeitbedarfen im Lebensverlauf besser Rechnung trägt.
4. Die Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitarbeit sollte rechtlich abgesichert werden.
5. Es besteht großes Potential in der Einrichtung von Experimentierräumen zu Ruhezeiten und Tageshöchstarbeitszeiten, die möglichst durch bestehende tripartistische Plattformen in ihrer Umsetzung flankiert werden.