Garment Industries Transparency Initiative (GITI)

Die Garment Industries Transparency Initiative (GITI) ist eine Multi-Stakeholder Initiative mit dem Ziel durch verbesserte Transparenz und Partizipation zur Umsetzung von Arbeitsstandards in den globalen Bekleidungsindustrien beizutragen. Die GITI wurde von Prof. Dr. Peter Eigen, ehemaliger Vorsitzender der Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) und Mitbegründer der Berlin Governance Platform initiiert. Die GITI basiert auf dem erfolgreichen Vorgehensmodell der EITI.

Die Bekleidungsindustrie ist essentiell für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in vielen Länder. Für Millionen von Menschen bedeutet diese Industrie Arbeit und gleichzeitig den Lebensunterhalt für ganze Familien. Die tragischen Ereignisse in Fabriken in Bangladesch in den vergangenen Jahren haben allerdings deutlich gemacht, dass Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern verbessert werden müssen. Gleichzeitig haben sie eine anhaltende Debatte über die Verantwortung aller teilnehmenden Akteure in dieser Branche entfacht, die geprägt ist von komplexen Zulieferstrukturen und hohem Marktdruck.

Die fehlende Umsetzung internationaler Arbeitsstandards auf nationaler Ebene, beschränkte rechtlicher Durchsetzung auf internationaler Ebene und sichtbare Grenzen von freiwilligen Verhaltenskodexen machen deutlich, dass die Notwendigkeit einer Ermächtigung von Arbeiterinnen und Arbeitern und bessere Käufer-Zulieferer-Beziehungen bis heute nicht adäquat adressiert wurden.

Dieser Herausforderung zu begegnen, erfordert eine Verbesserung der mangelhaften Governance auf nationaler und internationaler Ebene. Diese beinhaltet auch den chronischen Mangel von Transparenz in der Bekleidungsindustrie. Gleichzeitig gibt es wachsende Zustimmung für die Notwendigkeit einer engeren Kooperation zwischen allen relevanten Akteuren in diesem Sektor. Dies beinhaltet nicht nur Regierungen und Geschäftsinhaber in den Produktionsländern, sondern auch internationale Käufer, Gewerkschaften und die Zivilgesellschaft. Ein inklusiver Beteiligungsprozess für die Verbesserung der Glaubwürdigkeit von Informationen wird benötigt.

Über die Garment Industries Transparency Initiative

Die Garment Industries Transparency Initiative (GITI) ist eine Multi-Stakeholder Initiative mit dem Ziel durch verbesserte Transparenz und Partizipation zur Umsetzung von Arbeitsstandards in den globalen Bekleidungsindustrien beizutragen.
Die GITI wurde von Prof. Dr. Peter Eigen, ehemaliger Vorsitzender der Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) und Mitbegründer der Berlin Governance Platform initiiert. Die GITI basiert auf dem erfolgreichen Vorgehensmodell der EITI.

Transparenz: Die GITI generiert verlässliche, öffentlich zugängliche und allgemein akzeptierte Informationen in der Form von regulären Länderberichten als Produkt eines konsultativen Prozesses. Die Bereitstellung solcher Länderberichte soll auf einem kohärenten Rahmen basieren, der aktuell von dem GITI Sekretariat – mit Unterstützung einer Internationalen Advisory Group – entwickelt wird.

Partizipation: Die GITI verbessert die Glaubwürdigkeit der bereitgestellten Informationen durch einen deliberativen Prozess, der alle Stakeholdergruppen involviert (insbesondere die Regierung, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Gewerkschaften).

Verbesserte Transparenz und Multi-Stakeholder-Teilhabe schaffen ein förderliches Umfeld und eine glaubhafte Grundlage für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Durch den Veröffentlichungsprozess versucht die GITI eine aktive Nachfrage nach Rechenschaft zu sichern, die auf lange Sicht zur verbesserten Umsetzung von Arbeitsstandards, verbesserten Käufer-Zulieferer-Beziehungen und einer gestärkten Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Bekleidungsindustrien beiträgt.

Mit der Zeit schafft dieser Ansatz eine vertrauensbasierte, konsensorientierte Multi-Stakeholder-Umgebung für gemeinsames Vorgehen.

Die GITI wurde unterstützt durch Finanzierung von der C&A Foundation, CARE Deutschland e.V., dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), der Foundation for European Progressive Studies (FEPS), Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Otto Group und Tchibo GmbH.

Die Berlin Governance Platform stellt das internationale Sekretariat der Initiative.

Aufruf an Pilot-Länder

Die GITI soll in mehreren Produktionsländern zugleich etabliert werden. Die GITI strebt also Verbesserungen für die teilnehmenden Länder an, ohne dass sie im Vergleich zueinander an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Basierend auf umfassender konzeptioneller Arbeit, steht die GITI aktuell im Austausch mit möglichen Pilotländern bezüglich des Aufbaus nationaler Multi-Stakeholder-Gruppen und der detaillierten Entwicklung des globalen GITI-Standards.

Die Entwicklung des globalen GITI-Standards beinhaltet zu bestimmen (1) Welche Informationen relevant sind und veröffentlicht werden sollten; (2) Wie Transparenz erreicht werden kann; und (3) Wie die Initiative künftig gesteuert wird.

Um weiterhin zur Umsetzung von Arbeitsstandards in den globalen Bekleidungsindustrien beizutragen, prüft das GITI Sekretariat gerade verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten.

 

LEITUNG

Prof. Dr. Peter Eigen

Publikationen

Weitere Projekte

  • Foto von Teilnehmenden des Trialoges „Ernährung, Gesundheit und sozialer Zusammenhalt“

    Trialog-Reihe Social Cohesion

    Im Rahmen der „Grand Challenge Social Cohesion“ Initiative der BUA wurde im Spätsommer und Herbst 2022 die dreiteilige Trialog-Reihe „Social Cohesion“ veranstaltet. Im Fokus stand der transdisziplinäre Austausch von 6 Exploration Projects […]
  • Energy transition: Ambitious policies and their implementation – learning from good practices in Colombia, Germany, India, Indonesia and South Africa

    The Global Stocktake is clear: All countries need to raise their ambition to curb their emissions effectively, to a degree that is fair to their development status. But ambitious targets […]
  • G20 Acceleration Calls of Climate Transparency

    The G20 Acceleration Calls by the Climate Transparency partnership demand that G20 members step up their climate action in support of the Acceleration Agenda of the UN Secretary-General.
  • Checking implementation of transport climate policies

    This project aims to promote information and experience sharing about the implementation of emission reduction policies in the transport sector between the European Union (EU) and Argentina, Brazil, Colombia, and […]
  • Die Rolle Sozial-politischer Akteure in der Klimapolitik – Social Actors Project

    Sozio-politische Akteure in Deutschland arbeiten zunehmend zusammen, um die sozio-ökologische Transformation voranzubringen. Wir ergründen die Chancen dieser Bündnisse und Allianzen, um Ratschläge und positive Beispiele zur Verfügung zu stellen.
  • Unterkunft von Geflüchteten in Berlin

    Wie können Geflüchtete in Berlin eine angemessene und bezahlbare Unterkunft finden? Inmitten eines angespannten Wohnungsmarkts und zahlreicher Zugangsbarrieren entwickeln wir mit Politik, Zivilgesellschaft und Immobilienwirtschaft Ideen für mögliche Lösungen.
  • Trialogreihe Zukunft der Demokratie

    „Wer trägt Verantwortung für die Zukunft der Demokratie? – Eine perspektivenreiche Diskussionsreihe über das Verhältnis von Wirtschaft und Demokratie in Zeiten von globalen Veränderungen, Protektionismus und Populismus.“ – eine gemeinsame […]
  • Das Logo der Berlin Governance Platform in drei Farben als Favicon. Wir arbeiten als gemeinnützige Gesellschaft im Dienst der Förderung von Good Governance, entwickeln Projekte und Konzepte. Wir schaffen Räume für alle, die eine gerechte und nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen.

    Trialoge zur partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    Trialoge zu den Themen Arbeits(zeit)Kultur und Gleichstellung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
  • Der Arbeitszeitdialog im Trialog-Format

    Vor dem Hintergrund technologischer Neuerungen sowie demografischer und kultureller Veränderungen, die mit neuen Ansprüchen an die Organisation von Arbeit einhergehen, sollen Gestaltungswege einer innovativen Arbeitszeitpolitik erörtert werden.
  • Trialog-Reihe: Deutscher Sonderweg?

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Stimmen auf Knopfdruck: Bürger*innenbeteiligung per Sprachnachrichten

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Multi-Stakeholder-Gespräche zur Wohnraumversorgung

    In einer Gesprächsreihe zur sozialen Wohnraumversorgung in Städten (2019 und 2020) wurden Vertreter*innen von Politik und Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammengebracht, um über aktuelle Herausforderungen im Themenbereich Wohnen zu […]
  • Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau der Landeseigenen

    Die Berlin Governance Platform führte 2017 in Kooperation mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften eine Trialog-Reihe zum Thema “Partizipation im Wohnungsbau“ durch, um diese Herausforderungen der wachsenden Stadt gemeinwohlorientiert zu diskutieren und […]
  • Trialog-Reihe „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS)

    Die Berlin Governance Platform führt in Zusammenarbeit mit dem Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ Trialoge als Sounding Boards für die Arbeitsgruppen des Akademienprojekts durch.
  • Trialog „Wissenschafts-Plattform Nachhaltigkeit 2030“

    Die Berlin Governance Platform führte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Mobilität der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 den Trialog „Nachhaltig unterwegs – Mobilität jetzt attraktiv gestalten“ durch.
  • Energiewende PartnerStadt – Kommunales Wissen Europäisch teilen

    Ziel des Projekts „Energiewende PartnerStadt“ war, über Ländergrenzen hinaus Know-how und Erfahrungen zur lokalen Energiewende auszutauschen, den Technologietransfer im Bereich Erneuerbare Energien zu erleichtern und den Zusammenhalt in Europa zu […]
  • Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung

    Das Projekt „Zusatznutzen als Treiber der energetischen Gebäudesanierung“ hatte zum Ziel, mehr Klarheit in die gesellschaftliche Debatte über die vielfältigen Nutzen (Multiple Benefits) der energetischen Sanierung zu bringen.
  • Partizipative Entwicklung in der Lausitz

    Der Kohleausstieg ist gekoppelt an die Notwendigkeit, unsere Gesellschaft und unser Wirtschaften klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten. Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung die klimapolitischen Ziele unterstützt. Doch wenn […]
  • LEAP Transparency

    The Local Electricity Access Program – LEAP Transparency is a multi-stakeholder initiative working for fair and transparent access to affordable and clean electricity access mainly in rural Africa
  • Center for Natural Resource Governance

    Das Center fördert die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen Sektor, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zur Lösung von globalen und lokalen Herausforderungen.
  • Internationaler Austausch Berlin-Minsk

    Das bilaterale Projekt „Städte für Bürger*innen“ bringt deutsche und belarusische Expert*innen aus Politik & Verwaltung, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft im Trialog ® zusammen, um ihr gesammeltes Wissen in die aktuellen […]
  • Neue Urbane Agenda Berlin

    Innerhalb der zwei Jahre Projektlaufzeit (2018 bis 2020) veranstaltete die TU Berlin, in Zusammenarbeit mit der Berlin Governance Platform vier Trialoge und vier trialogische Projektgruppen zu den stadtpolitischen Herausforderungen Mobilität, Zuwanderung, Wohnen […]
  • EnVision

    Das Projekt „EnVision – Eine Vision für die Energiewende gestalten“ zeigt Spannungsfelder und Wertekonflikte in der Energiewende auf und erarbeitet Vorschläge für politische Entscheidungsträger*innen, um eine gemeinsame Vision zu entwickeln.
  • Development of a Climate Policy Implementation Check

    Ehrgeizige Klimaziele allein reichen nicht aus – politische Maßnahmen müssen auch umgesetzt werden, um diese Ziele zu erreichen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Instrumenten und Bewertungen zur Beurteilung der […]
  • Climate Compatible Export Credit Policies

    Effektive Klimapolitik braucht Dialog. In einer Reihe von Online-Events wurden Themen der internationalen Finanzierung für die Energiewende im asiatischen Raum im nationalen und supranationalen Kontext diskutiert.
  • Climate Transparency: Engagement in sieben G20 Ländern

    Die Climate Transparency Partnership vereint Klima-Assessments und Fachwissen von Organisationen aus den G20-Ländern. Die Partnership analysiert anhand von unabhängigen, vergleichbaren und umfassenden Daten den Fortschritt der G20 bei der Transformation […]
  • Climate Transparency

    Die Climate Transparency Partnerschaft vereint Klima-Assessments und Fachwissen von Organisationen aus den G20-Ländern. Die Partnerschaft analysiert seit 2014 anhand von unabhängigen, vergleichbaren und umfassenden Daten den Fortschritt der G20 bei […]