Demokratie

Unser Ziel ist, Gestalter*innen aus Politik (einschließlich Verwaltung), Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft zusammenzubringen um gemeinsam Strategien für eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft zu entwickeln. Dadurch kommt Politik vom reaktiven Krisenmanagement ins aktive Gestalten einer demokratischen und solidarischen Zukunft.

Demokratie erlebbar machen.

Die Demokratie ist in einer Glaubwürdigkeitskrise. Das Vertrauen in demokratische Strukturen ist auf einem Tiefstand, rechtsextreme Parteien und Strukturen haben verstärkt Zulauf. Für die meisten Bürger*innen ist Demokratie ein abstrakter Begriff, der in ihrem Alltag keine Rolle spielt. An die eigene politische Selbstwirksamkeit glauben viele nicht mehr. Das muss sich ändern. Wir sind der Ansicht, dass Demokratie lebendig und erlebbar werden kann, wenn die unterschiedlichen Gestalter*innen der Gesellschaft an einen Tisch kommen, um gemeinsam gesamtgesellschaftliche Strategien für den Umgang mit Krisen und Herausforderungen zu entwickeln. Wichtig dafür ist eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen den verschiedenen Akteuren, sodass die neuen Strategien im Kern multiperspektivisch sind und dadurch eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, tatsächlich akzeptiert und umgesetzt zu werden. Das ermöglichen wir durch eine dialogische und Macht-sensible Moderation, die Raum für konstruktive Diskussionen schafft – auch mal außerhalb der Komfortzone. Das erfordert von allen Beteiligten eine Bereitschaft zum Dialog und zu Kompromissen, die in einer polarisierten Gesellschaft immer seltener werden. Deswegen bedeutet für uns Arbeit zum Thema Demokratie auch immer Beziehungsarbeit, weil nur so Vertrauen aufgebaut und Perspektivwechsel ermöglicht werden können.

Politische Entscheidungen brauchen eine breitere Basis als bisher, um in sich stetig wandelnden Gesellschaften und im globalen Kapitalismus mit nachhaltigen Lösungen wirken zu können. Die durch Wahl legitimierten Politiker*innen müssen sich zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen mit der organisierten Zivilgesellschaft und mit dem Unternehmenssektor zusammentun und gemeinsam auf Basis von Argumenten und Begründungen – deliberativ – ihre Positionen und Handlungslogiken verstehen und abwägen. Das muss auf allen Ebenen geschehen: von der kommunalen über die regionale und nationalstaatliche bis zur globalen.

Prof. Dr. Gesine Schwan

Komplexe Herausforderungen erfordern mehr Beteiligung.

Vertrauen in demokratische Prozesse speist sich aber auch aus einer sogenannten „Output“-Legitimität, also daran, was am Ende an konkreten Veränderungen wahrnehmbar ist. Damit kommt oft der Vorwurf einher, Politiker*innen seien zu weit weg von den Sorgen und Bedürfnissen der einzelnen Bürger*innen, um gute Politik machen zu können. Wir sind der Ansicht, dass Politiker*innen allein die komplexe Realität weder als Ganzes erfassen noch gestalten können und müssen, und setzen daher auf den direkten Einbezug aller relevanten Perspektiven in den politischen Entscheidungsprozess, mit Hilfe von unterschiedlichen Beteiligungsformaten. Anders als beim Lobbying geht es bei unserer Vorstellung des Einbezugs um ein gemeinsames Entwickeln und direktes Aushandeln der unterschiedlichen Perspektiven miteinander, da nur so die notwendige Kreativität und Expertise im Raum ist, um nachhaltige und wirksame Lösungen auf die Fragen unserer Zeit zu finden.

Projekte mit diesem Thema

  • Kommunale Entwicklungsbeiräte – Gestalter der sozial-ökologischen Transformation

    Bis April 2025 begleiten wir vier Kommunen bei der Durchführung eines Kommunalen Entwicklungsbeirates zu einem konkreten Thema der sozial-ökologischen Transformation. Bewerbungsfrist: 26. Mai 2023.
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat (KEB) Modellprojekt Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten

    In einem Modellprojekt führen fünf ländliche Kommunen in Deutschland einen Kommunalen Entwicklungsbeirat zu zukunftsrelevanten Themen durch. Begleitet für zwei Jahre vom Team der Berlin Governance Platform wird das Beteiligungsprojekt vor […]
  • Trialog-Reihe Social Cohesion

    Im Rahmen der „Grand Challenge Social Cohesion“ Initiative der BUA wurde im Spätsommer und Herbst 2022 die dreiteilige Trialog-Reihe „Social Cohesion“ veranstaltet. Im Fokus stand der transdisziplinäre Austausch von 6 Exploration Projects […]
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat Weißwasser / O.L.

    In einem neuen Projekt unterstützen wir die Große Kreisstadt Weißwasser / O.L. im Aufbau und Durchführung eines Kommunalen Entwicklungsbeirates mit dem Fokus auf der Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzeptes.
  • Kommunaler Entwicklungsbeirat Pilotprojekt Herne

    In Herne wurde zwischen Januar und November 2022 erstmalig ein Kommunaler Entwicklungsbeirat pilotiert. Der KEB entwickelte eine Empfehlung zu der Gestaltung einer 25 Hektar großen industriellen Brachfläche inmitten der Stadt.
  • Trialogreihe Zukunft der Demokratie

    „Wer trägt Verantwortung für die Zukunft der Demokratie? – Eine perspektivenreiche Diskussionsreihe über das Verhältnis von Wirtschaft und Demokratie in Zeiten von globalen Veränderungen, Protektionismus und Populismus.“ – eine gemeinsame […]
  • Trialoge zur partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf

    Trialoge zu den Themen Arbeits(zeit)Kultur und Gleichstellung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
  • Der Arbeitszeitdialog im Trialog-Format

    Vor dem Hintergrund technologischer Neuerungen sowie demografischer und kultureller Veränderungen, die mit neuen Ansprüchen an die Organisation von Arbeit einhergehen, sollen Gestaltungswege einer innovativen Arbeitszeitpolitik erörtert werden.
  • Trialog-Reihe: Deutscher Sonderweg?

    Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Mitte von Berlin setzen wir digitale Bürger*innenbeteiligung um: Das Projekt „Stimmen auf Knopfdruck“ sammelt Ideen per Sprachnachrichten für das […]
  • Stimmen auf Knopfdruck: Bürger*innenbeteiligung per Sprachnachrichten

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